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Koninklijke Marechaussee Marinekaserne Amsterdam

Mare Chaussee - Amsterdam

Die Koninklijke Marechaussee (KMar) lässt sich am besten als eine Polizeiorganisation mit Militärstatus beschreiben. Organisatorisch ist sie seit 1998 neben der Armee, der Marine und der Luftwaffe die vierte eigenständige Organisationseinheit des niederländischen Verteidigungsministeriums.

Die Spannung zwischen

Regel + Ausnahme

Wiederholung + Variation

Statik + Kinetik

Fläche + Struktur

Kontext + Objekt

Bedeutung + Rätsel

Gruppe + Individuum

Ordnung + Chaotik

Vielfalt + Schlichtheit

haben wir versucht bei dem Projekt für die KMAR auszuloten.

Wir sehen hierin einen Ausdruck für die ambivalente Situation der Nutzer, zwischen der Institution und dem Individuum, das ihr dient, zwischen dem Polizisten als Funktion in der Uniform und der Person darunter, zwischen der Gesellschaft, die Sicherheit fordert, aber die Sicherheitskräfte skeptisch betrachtet.

Hierdurch erhält das Gebäude Bedeutung und kann in einen Dialog mit dem Betrachter und Nutzer treten.

Es spricht zu der Stadt, die es hervorgebracht hat.

Es vermittelt eine Botschaft über seine Identität, um diese auch gleichzeitig zu verschleiern.

Man meint das Gebäude sehr schnell zu verstehen, beim näheren Betrachten heben sich die Gewissheiten aber wieder auf.

Ist das Gebäude dunkel oder hell? Ist es geschlossen oder transparent? Wieviele Geschosse hat es eigentlich?

Diese Fragen lassen sich nicht mehr eindeutig beantworten. Hinzu kommen die unterschiedlichen Eindrücke durch verschiedene Lichtverhältnisse oder Witterungen.

Der Betrachter bildet sein eigenes Urteil, das allerdings nur für den Augenblick gilt. Die nächste Begegnung, der zweite Blick, führt zu anderen Sichtweisen.

Um das Projekt in seiner Nutzungsbedeutung kenntlich zu machen, wurde die Typologie der „Burg“ gewählt. Merkmale wie der Zugang über eine Rampe durch ein Tor auf einen höher gelegenen Hof oder die Spindeltreppen zwischen den Geschossen sind hierauf zurück zu führen.

Städtebaulich ist es ein Pendent zum Scheepvaartmuseum und bildet so Anfang und Ende einer stadträumlichen Sequenz.